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Morphologische Untersuchungen

Die Gestalt des Ästuars mit seinen Rinnen, Prielen und Platen, den Bauwerken am Ufer und den Bodenformen in den Rinnen wie Riffel, Dünen und Kolke haben Einfluss auf die Wasserstände und Strömungen, die aber gleichzeitig auch diese Formen und ihre Verteilung beeinflussen und verändern. Das gesamte System ist in Bewegung und es werden jedes Jahr Millionen vielleicht sogar Milliarden Material auf natürliche Weise im Ästuar umgelagert. In den abgebildeten Seekarten von 1802, 1889 und 1956 kann man die Größe dieser Veränderungen erkennen.

Karten der Außenweser 1802, 1889 und 1956 Karten der Außenweser 1802 - 1956 Karten der Außenweser 1802 - 1956

Diese Dynamik machte es früher der Schifffahrt schwierig, eine sichere Zufahrt zu den Häfen zu finden. Das Fahrwasser musste mehrmals verlegt werden. Ein Teil dieser Dynamik wird deshalb durch Leitwerke und Buhnen eingeschränkt und durch Baggereinsatz wird an den Stellen, an denen Material sich ablagert, die nötige Tiefe der Fahrrinne gehalten.
Das Hauptinteresse morphologischer Untersuchungen beschäftigt sich daher auch mit

  • der Entwicklung der Fahrrinne und des Fahrwassers,
  • den Baggerabschnitten und den Klappstellen,
  • der Wirkung von geplanten und schon vorhandenen Strombauwerken aber auch
  • der Entwicklung im Nahbereich von Bauwerken (z.B. Kolkbildung),

um den Baggereinsatz und damit die Kosten zu minimieren und den Bestand der Bauwerke zu sichern.

Darüber hinaus haben die untersuchten Fragestellungen in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Hier insbesondere durch die Planfeststellungsverfahren und die Beweissicherung zum SKN - 14m - Ausbau der Außenweser und das Verfahren zur aktuellen Weseranpassung.:

  • Lage und Volumen

    • der Hauptrinnen,
    • der Zufahrten zu den Kutterhäfen und
    • der großen Priele
  • Höhenlage des Watts, Wattwasserscheide zwischen Weser und Jade
  • Entwicklung des Rechten Nebenarms und der Schweiburg
  • Veränderung von Sohlstrukturen in der Fahrrinne (Riffel- / Dünenwanderung)

Die Grundlage der morphologischen Untersuchungen sind die Vermessungsdaten des Peilbüros, terrestrische Aufnahmen der Landvermessung und Vermessungen der trockenen bzw. trockenfallenden Flächen durch Laserscanning vom Flugzeug oder Hubschrauber aus.

Die Ermittlung von Veränderungen der Morphologie erfolgt z.B. über

  • einen Vergleich von Tiefenlinien,
  • Quer- und Längsprofile,
  • Differenzhöhendarstellungen und
  • Volumen- und Flächenberechnungen.

In eine Beurteilung fließen dann je nach Fragestellung noch andere Informationen ein, z.B. gemessenen Parameter (z.B. Wasserstand, Strömung), meteorologische Randbedingungen (Wind, Oberwasserabfluss) oder Statistik über Baggerei und Verklappmengen.

Einige Auswertungsbeispiele:
1. Querprofil bei Weser-km 113,8 in verschiedenen Jahren von 1996 - 2009.

Zeit-Weg-Profil Zeit-Weg-Profil Querprofil in der Außenweser aus verschiedenen Jahren

2. Topographie der Außenweser aus Vermessungsdaten der Jahre 1999 und 2006 / 2007 und die Veränderungen zwischen den beiden Aufnahmejahren. Höhenangaben in m NN, Höhenänderungen in m.

Topographie der Außenweser 1999 Topographie der Außenweser 1999

Topographie der Außenweser 2006/2007 Topographie der Außenweser 2006/2007

Veränderungen in der Außenweser zwischen 1999 und 2006/2007 Veränderungen in der Außenweser zwischen 1999 und 2006/2007